Putins Krieg und die Zukunft der liberalen Weltordnung

Schweinfurt

Krisen und ihre Folgen, erläutert und mit Erklärungen zu ihrem Verständnis und den daraus resultierenden Konsequenzen von Prof. Dr. Ulrich Menzel.

Nach dem Ende des Ost-West-Konflikts kündigte der amerikanische Präsident den Beginn einer neuen Weltordnung an, die durch Frieden und Wohlstand gekennzeichnet sei. Spätestens mit den Anschlägen des 11.Septembers 2001 und dem anschließenden War on Terror stand die Welt vor neuen Herausforderungen. Seit der Finanzkrise 2009 wird sie in immer dichterer Abfolge von immer neuen Krisen erschüttert: Flüchtlingskrise 2015, Corona-Krise 2019, Putins Krieg 2022, Gaza-Krieg 2023. Hinzu kommen im Hintergrund die schon lange schwelende Umweltkrise, die Krise der Globalisierung und der Hegemonialkonflikt zwischen den USA und China um die Führung in der Welt. Um die USA scharen sich die liberalen Demokratien des Westens, um China die autoritären mit Rußland und dem Iran an der Spitze. Der Ukrainekrieg ist aus dieser Perspektive ein Stellvertreterkrieg zwischen der liberalen und der autoritären Welt, wie die Abstimmungen in der UNO-Vollversammlung über die beiden Ukraine-Resolutionen gezeigt haben. Die vielen Krisen und die zu ihrer Bearbeitung notwendigen komplexen Maßnahmen stoßen weltweit auf Widerstand, weil sie den vertrauten Lebensstil in Frage stellen, weil die Prioritäten bei den staatlichen Ausgaben sich vom Wohlfahrtstaat zu neuer Aufrüstung verschieben, weil das Vertrauen in den Segen der Globalisierung erschüttert ist und stattdessen Isolationismus und Abschottung zunehmen.  Deshalb finden autoritäre Parteien und Politiker wie Trump oder Putin großen Zuspruch, die die großen Herausforderungen leugnen oder vermeintlich einfache Lösungen anbieten.

Prof. Dr. Ulrich Menzel, geb. 1947 in Düsseldorf, studierte von 1969 bis 1974 an den Universitäten Düsseldorf, Köln und Frankfurt Politikwissenschaft, Geschichte, Philosophie und Germanistik. Er promovierte 1978 an der J.W. Goethe-Universität Frankfurt und habilitierte sich 1982 im Fach Politikwissenschaft ebenfalls in Frankfurt. Seit 1978 lehrte und forschte er an den Universitäten Bremen, Tokyo, Frankfurt, Duisburg und Braunschweig. 1993 nahm er den Ruf auf den Lehrstuhl für Internationale Beziehungen und Vergleichende Regierungslehre am Institut für Sozialwissenschaften der Technischen Universität Braunschweig an. Seine Spezialgebiete sind Theorie und Geschichte des Internationalen Systems, Entwicklungstheorie und Nord-Süd-Beziehungen, Internationale Politische Ökonomie, Friedens- und Konfliktforschung.

Ort

Augustinum Schweinfurt, Ludwigstr. 16, 97421 Schweinfurt

Uhrzeit
17:00 Uhr
Eintritt
Bewohner: 6 Euro
Gäste: 8 Euro

VVK: Buchhandlung Collibri
Karten an der Abendkasse
Veranstaltungsart
Vortrag
Vortragende/-r
Prof. Dr. Ulrich Menzel
Veranstaltungsreihe
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