„Meine Tür steht meistens offen.“

Menschen

Michaela Siegl ist Teamassistentin und Beauftragte der Freiwilligendienste für die Augustinum Werkstätten, Förderbereiche und die Seniorentagesstätte. Das klingt nach einer Vielzahl von Aufgaben – entsprechend abwechslungsreich ist ihr Arbeitstag.

Klientinnen und Klienten, Kolleginnen und Kollegen, Philas und Philous – wenn ich morgens um 8.00 Uhr ins Büro komme, stehen meistens schon einige Leute vor meiner Tür. Sie wollen einen Schlüssel, haben eine Frage zu ihrem Urlaubsantrag oder möchten einfach auf ein Schwätzchen vorbeikommen. Durch die Teamassistenz für drei Werkstätten und zwei Förderbereiche läuft in meinem Büro viel zusammen, und meine Tür steht meistens offen. Ich gehe auch selbst gerne bei den Gruppen vorbei und mittags in unserem Speisesaal zum Essen – der Kontakt zu allen im Haus und zu Besuchern ist mir wichtig; deshalb mag ich meine Arbeit so.

Verwaltungsaufgaben sind der eine Teil meiner Arbeit. Bei mir liegt die Schlüsselverwaltung und die Telefonzentrale für Werkstätten und Förderbereiche, und ich mache auch die Personalverwaltung mit Stammdaten, Krankmeldungen, Urlaubsanträgen und Vertragserstellungen bei Neueinstellungen für meine 180 Kolleginnen und Kollegen. Ich führe Besuchergruppen, zum Beispiel aus dem Seminar für neue Mitarbeitende, durch die Werkstätten und Förderbereiche, organisiere Feste und mache auch gern bei Darbietungen, zum Beispiel bei der Adventsfeier, mit.

Die Freiwilligendienste liegen mir besonders am Herzen. Zehn bis 14 Philas und Philous leisten ihr Freiwilliges Jahr bei uns, dazu kommen noch Schülerpraktikantinnen und -praktikanten von der Fachoberschule, deren Praktikum mit Blockunterricht ein halbes Jahr dauert, und solche von den weiterführenden Schulen für ein einwöchiges Praktikum. Das ist ein ganz breites Spektrum junger Menschen, und das Schöne ist, dass die Praktikantinnen und Praktikanten nach der Schule oft als Freiwillige wieder zu uns kommen und manche danach auch noch eine Ausbildung bei uns beginnen. Das gelingt, wenn man ihnen bereits während des Praktikums Verantwortung gibt, wie zum Beispiel die Leitung einer Sportstunde. Ich bin auch in engem Kontakt zur hiesigen Fachoberschule in Unterschleißheim und werbe zum Beispiel auf Berufsmessen für das Augustinum als Arbeitgeber. Dadurch konnten wir bislang immer alle Ausbildungsplätze gut besetzen. 

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INFO: In den Augustinum Werkstätten und Förderbereichen sind etwa 500 Männer und Frauen mit Behinderung beschäftigt. Menschen mit Schwerst- und Mehrfachbehinderung erhalten in den Förderbereichen neben einer individuellen Einzelbetreuung verschiedene Möglichkeiten, um ihre individuellen Interessen zu entfalten, zum Beispiel im hauswirtschaftlichen oder kreativen Bereich. In den ökonomisch ausgerichteten drei Werkstätten finden Menschen mit geistiger Behinderung von der Metallbearbeitung über Montage- und Verpackungsaufgaben bis hin zu Pflanzenpflege und Gemüseanbau vielfältige Tätigkeitsfelder. Ergänzt werden diese Angebote durch die Tagesbetreuung nach dem Erwerbsleben, die Rentnerinnen und Rentnern mit geistiger Behinderung die Möglichkeit geben, einen strukturierten Alltag auch nach dem Erwerbsleben in gewohnter Umgebung aufrechtzuerhalten.