Bekannt für außergewöhnliche Kulturveranstaltungen

Ein Kriminalfall erhitzt 1772 die Gemüter Frankfurts: Mitten unter den Zuhörern und Juristen der 22jährige Johann Wolfgang Goethe, der offensichtlich regen Anteil an dem Drama nahm. Jedenfalls schrieb er daraufhin eine der spannendsten und traurigsten Liebesgeschichten der Weltliteratur: die Gretchentragödie.

Dr. Heinrich Faust stürzt sich – mithilfe des Teufels verjüngt – in eine Amour fou mit dem jungen Gretchen. Es gelingt ihm, sie zu verführen. Durch sein verantwortungsloses Handeln erkennt er, dass er beides nicht haben kann: den Pakt mit dem Teufel und die Liebe eines reinen Herzens. Blind taumelt er an der einzig rettenden Himmelsmacht vorüber, die ihm Margarethe hätte bieten können und reißt die junge Frau samt ihrer Familie ins Verderben. Immerhin bleibt er nicht ungerührt von ihrem Schicksal: „Oh, wär ich nie geboren,“ so seine späte Erkenntnis…

Keine Inszenierung ist so gut wie das Original. Befreit von aller Interpretationswut stellt Alexander Netschajew nach der Gelehrtentragödie nun die Gretchentragödie des wohl berühmtesten deutschen Dramas vor.

Foto © A. Netschajew, privat

Japan 2023, 123 Min.
Regie: Wim Wenders; Darsteller*innen: Koji Yakusho, Yumi Asô, Tokio Emoto, Sayuri Ishikawa u. a.

Hirayama reinigt öffentliche Toiletten in Tokio. Er scheint mit seinem einfachen, zurückgezogenen Leben vollauf zufrieden zu sein und widmet sich abseits seines strukturierten Alltags seiner Leidenschaft für Musik, die er von Audiokassetten hört, und für Literatur, die er allabendlich in gebrauchten Taschenbüchern liest. Durch eine Reihe unerwarteter Begegnungen kommt nach und nach eine Vergangenheit ans Licht, die er längst hinter sich gelassen hat.

„Perfect Days“ von Wim Wenders ist eine tief poetische Betrachtung über die Schönheit der alltäglichen Welt und was Glück für jeden Menschen bedeutet, ausgezeichnet mit der „Silbernen Palme“ in Cannes 2023 und mit der Oscar-Nomminierung 2024.

Foto © DCM Filmverleih

Natur, Kunst und Kultur gehen im oberbayerischen Murnau Hand in Hand. Dabei inspirierten Ortschaft und Landschaft Künstlerinnen und Künstler zu einer wahren Revolution: Die Murnau-Aufenthalte von Marianne von Werefkin, Alexej von Jawlensky, Gabriele Münter und Wassily Kandinsky erneuerten die Malerei und führten zur Vereinigung „Der Blaue Reiter“. Davon erzählen das „Münter-Haus“, das Schlossmuseum und das „Blaue Land“ selbst. Im Vortrag stellt Wolfgang Urbanczik berühmte Beispiele vor.

Bild: G. Münter, Russenhaus (1931) © Städt. Galerie Lenbachhaus München

Matthias Well, Solo-Violine und Leitung
Ludwig Hahn, Violine Obligat
Franz Lichtenstern, Violoncello
Eugen Hoesch, Kontrabass
Annette Hartig, Flöte 
Julian Johannes, Oboe
Eberhard Knobloch, Klarinette 
Susanna Klovsky, Klavier
Herbert Hanko, Conferencier

90 Minuten die Welt vergessen: Das renommierte Ensemble "Landsberger Salonmusik" gastiert mit einem facettenreichen Klanggenuss kurz vor dem Pfingstfest auf der Bühne im Augustinum: Zu erleben sind Emmerich Kálmàns „Czárdásfürstin“, Manuel de Fallas „Danza Espanola“ und viele Ohrwürmer mehr.

Perfekte Spielkunst und Spielfreude zeichnet die acht Profi-Musiker*innen aus. Der fantastische Geiger Matthias Well, Leiter des Landsberger Salonorchesters, stammt aus der berühmten Well-Familie. Herbert Hanko und seine wunderbare Stimme dürfte dem Publikum von Bayern 4 noch gut bekannt sein. Alle weiteren Mitglieder sind u. a. engagiert im Orchester der BR und des Gärtnerplatztheaters München.

© Landsberger Salonmusik

Drama, Frankreich, Kanada, Italien 2023, 119 Min.
Regie: Laetitia Colombani
Darsteller: Fotinì Peluso, Mia Maelzer, Kim Raver u. a.

Indien: Smita träumt davon, dass ihre Tochter in die Schule gehen und so dem Elend, in dem sie als „Unberührbare“ leben muss, entkommen kann. Italien: Giulia arbeitet in der Perückenwerkstatt ihres Vaters. Als dieser nach einem Unfall im Koma liegt, muss Giulia den Betrieb übernehmen und stellt dabei fest, dass das Familienunternehmen hoch verschuldet ist. Kanada: Die renommierte Anwältin Sarah soll zur Partnerin der Kanzlei befördert werden, als sie erfährt, dass sie schwer krank ist.

Drei Leben, drei Frauen, drei Kontinente – drei Schicksale, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Obwohl Smita, Giulia und Sarah sich nie begegnet sind, sind ihre Leben auf bewegende, einzigartige Weise miteinander verwoben.

© capelight pictures

Vortrag von Christine Reichert, Vorstand Förderkreis Schacky Park Dießen e.V.

Dießen besitzt ein grünes Naturparadies mit traditionsreicher Geschichte: Der königliche Kämmerer Ludwig und seine Gattin Julia, Barone von Schacky auf Schönfeld, erwarben ab 1904 die baumlosen Wiesen im Süden des Marktes Dießen, um sich den Traum eines „Englischen Gartens“ zu verwirklichen.
Auf verschlungenen Wegen trifft der Spaziergänger hier auf alte Skulpturen, Brunnen, ein Monopteros steht erhaben und das Entenhaus erinnert an die ländliche Idylle. Dichte Gehölzgruppen, lichte Haine und offene Gartenräume sind zu begehen. Zu allen Jahreszeiten beeindruckt der Park mit seiner malerischen Kulisse.

Christine Reichert informiert im Vortrag, über die Neuheiten des Parks und seine Instandhaltung, für die sich der Förderkreis "Schacky Park e.V." seit vielen Jahren ehrenamtlich engagiert.

© Förderkreis Schacky Park e.V.

Drama, Deutschland/ Österreich 2023, 98 Min.
Regie: Georg Maas, Judith Kaufmann;
Darsteller: Sabin Tambrea, Henriette Confurius u. a.

1923: Dora Diamant und Franz Kafka lernen sich zufällig am Ostseestrand kennen. Er ist ein Mann von Welt, sie aus dem tiefen Osten, er kann schreiben, sie kann tanzen. Sie steht mit beiden Beinen fest auf dem Boden, er schwebt immer etwas darüber. Aber als die beiden einander kennenlernen, wird alle Verschiedenheit einerlei. Ein einziges Jahr ist ihnen vergönnt, bis Franz Kafka viel zu früh stirbt. Auch wenn Kafkas Gesundheitszustand sich mehr und mehr verschlechtert, das gemeinsame Jahr lässt die beiden „Die Herrlichkeit des Lebens“ spüren.

Basierend auf dem gleichnamigen Bestseller von Michael Kumpfmüller wird die berührende Geschichte der großen Liebe von Franz Kafka und Dora Diamant erzählt. Ein einfühlsamer Film, passend zum Kafka-Jahr 2024.

© Verleih Majestic

Maximilian Ginter, Klavier 
Marco Schröter, Violine 
Sanna Müller, Viola
Katrin Banhierl, Violoncello 
Karten Gnettner, Kontrabass und Moderation

Das „Forellenquintett“ von Franz Schubert (1797-1828) gehört zu den beliebtesten Kammermusikwerken der Klassik und ist eine Komposition, die seit ihrer Entstehung vor über 200 Jahren nichts von ihrer Faszination verloren hat und heute genauso bewegend wie inspirierend ist wie damals. Herzstück des Quintetts ist der vierte Satz. Dort greift Schubert die Melodie aus seinem eigenen Lied „Die Forelle“ auf, das dem Werk auch seinen Namen beschert hat. In die sonnige Heiterkeit mischt sich hier auch ein Unterton der Sehnsucht nach Harmonie und Leichtigkeit mit einem neckischen Reiz.

Die fünf hochkarätigen Musiker*innen interpretieren Schuberts Kammermusik mit Herzblut - Hören Sie selbst!

© Ensemble Cascata